Salzschäden
Das Streusalz, das bei Schneefall und Eisglätte im Winter auf den Strassen der Stadt zum Einsatz kommt, macht den Bäumen besonders zu schaffen. Das Streusalz gelangt über das Schmelzwasser in den Boden. Hohe Salzkonzentrationen schädigen zuerst die jungen Wurzeln, damit werden Wasser- und Nährstoffaufnahme reduziert. An den Blättern werden später Schäden durch braune Blattränder (Blattrandnekrosen) sichtbar. Verzögerter Blattaustrieb im Frühjahr, vorzeitiger Blattfall, schwacher Zuwachs, Absterben von Ästen oder des ganzen Baumes sind die Folgen. Nachdem in den 90iger Jahren ein zurückhaltender Einsatz von Streusalz zu einer verminderten Salzschädigung der Bäume geführt hatte, nimmt das Problem seit dem Jahr 2000 trotz milderer Winter wieder deutlich zu.
Salzschäden an Rosskastanien:
Blattrandnekrosen (links) und ein durch Streusalz stark geschädigter
Baum (rechts).
2012 wurde die Salzschädigung an 1000 über die ganze Stadt verteilten Alleebäumen aufgenommen. 32.2% der Bäume aller Arten zeigten typische Blattrandrekrosen, die sich auch durch erhöhte Chloridkonzentrationen auszeichnen (Grenzwert für Salzschädigung: 4 mg Cl / g Trockensubstanz). Eine erhöhte Salzbelastung besteht bei Einfahrten, Fussgängerstreifen, Haltestellen des öffentlichen Verkehrs und in Baumscheiben mit einem hochgestellten Bundstein, bei denen die Salzauswaschung durch das Regenwasser eingeschränkt ist. Starke Regenfälle im Frühjahr waschen das Salz aus dem Boden aus und vermindern die sichtbaren Salzschäden. Bei einer starken Streusalzschädigung ist das Risiko einer salzbedingten Mortalität deutlich erhöht. Von den fünf Rosskastanien, die 2012 als stark salzgeschädigt eingestuft worden waren, waren drei Jahre später drei tot. Auch Baumhasel, Ahorn und Linden sterben bei starker Salzschädigung vermehrt ab.
Zeitliche Entwicklung der
Blattrandnekrosen durch Streusalz bei Ahorn.
Je höher die sichtbare
Salzschädigung, umso höher ist auch die Chloridkonzentration im
Laub. Die gestrichelte
Linie ist der Grenzwert für Salzschädigung von 4 mg Cl/g
Trockensubstanz.
Der Stammzuwachs (Grundflächenzuwachs) ist bei allen Baumarten in der Stadt Basel, bei denen sichtbare Salzschäden beobachtet wurden, mit erhöhter Salzbelastung kleiner. Diese Zuwachsminderung setzt bereits bei einer sehr schwach sichtbaren Salzschädigung ein (Bonitierungsstufe 1).
Die mit einem statistischen Modell
geschätzte Beziehung
zwischen Salzbelastung und Stammzuwachs für die fünf
Baumgattungen mit sichtbaren Salzschäden. Der
Salzeffekt
ist signifikant mit p<0.001.