Bodenverdichtung
Bei Forstarbeiten oder vor allem bei Räumungsarbeiten nach Stürmen wie Lothar werden die Böden vielerorts durch den Einsatz schwerer Maschinen verdichtet. Dies ist vor allem auf sauren tiefgründigen Böden ein Problem, da hier die natürliche Lockerung durch die Regenwürmer gering ist. Die Verdichtung selbst vermindert nochmals die Häufigkeit von Regenwürmern, vor allem von Vertikalbohrern.
Links: Auf verdichteten
Waldböden versickert das Wasser nur noch sehr langsam. Es stellen
sich Binsen als Nässezeiger ein.
Rechts: Messung der Bodenverdichtung anhand eines
Infiltrometers in der Lotharfläche Brislach im Jahr 2014 (BL).
Auch 15 Jahre nach dem Sturmereignis Lothar, bei dem viele Waldböden durch Räumarbeiten stark verdichtet wurden, ist die Wasserversickerung in den betroffenen Böden immer noch deutlich vermindert. Bei einer verlangsamten Versickerung des Regenwassers ist die Gefahr von oberflächlicher Erosion erhöht. Zusätzlich ist beim Jungwuchs eine deutliche Verminderung der Durchwurzelung von tieferen Bodenschichten festzustellen, was sich wiederum nachteilig auf die Stabilität des künftigen Waldbestandes auswirken kann.
Einfluss von Bodenverdichtung,
dargestellt als Abstand zur Fahrspur, auf die Dichte von
Regenwürmern an drei Standorten.
In nicht verdichtetem Boden
(links) wachsen die Wurzeln von jungen Buchen tiefer und mehr
nach unten, während im verdichteten Boden (rechts)
die Wurzeln verkrümmt sind und weniger
in die Tiefe vordringen.
Nach dem Sturm Lothar natürlich
verjüngte Buchen wurzeln
tiefer, wenn sie sich auf nicht verdichteten
Stellen entwickeln,
als wenn sie auf verdichtetem Boden wachsen.