Krautschicht
Umweltveränderungen spiegeln sich relativ schnell in der Zusammensetzung der Kraut- und Strauchschicht wider. Die starke Vermehrung von gewissen Pflanzenarten wie Brombeeren (Rubus fruticosus agg.), Brennnesseln (Urtica dioica), Farnen (z.B. Pteridium aquilinum) und Seggen (Carex sp.) in Wäldern stellt heute vielfach ein Problem dar, da es das Aufkommen von Jungwuchs hemmen kann. Das Wachstum von solchen Ruderalpflanzen wird vor allem durch Lichtverhältnisse, Humusform und Bodenacidität beeinflusst. Unsere Untersuchungen an Brombeeren in den Dauerbeobachtungsflächen ergaben aber auch eine deutliche Beziehung zwischen Deckungsgrad der Brombeeren und Stickstoffdeposition.
Brombeeren (links), Farne (mitte
links), Seggen (mitte rechts) und Brennesseln (rechts) im Wald.
Deckungsgrad von Brombeeren in lichten
Stellen der Waldbeobachtungsflächen in Beziehung zur modellierten
Stickstoffdeposition (links) und zum Boden-pH-Wert
(rechts).
Eine Untersuchung der Pflanzensoziologie und die Auswertung im Zusammenhang zur Bodenchemie der IAP-Dauerbeobachtungsflächen zeigten auf, dass die Pflanzengesellschaften eine gute Differenzierung der Basensättigung erlauben. Pflanzengesellschaften werden üblicherweise in einem Ökogramm mit einer Säure-Basen-Achse (X-Achse) und einer Feuchtigkeitsachse (Y-Achse) angeordnet. Die Position auf der X-Achse ist mit der Basensättigung im Oberboden (0-40 cm Tiefe) sehr gut korreliert und kann deshalb, zusammen mit Informationen über Geologie und der Bodeneignungskarte, für die Kartierung der Basensättigung in Waldböden verwendet werden, wie dies nachstehend am Beispiel des Kantons Zürich dargestellt ist (siehe auch den Bericht 'Erfassung und Behandlung gefährdeter Waldstandorte').
Links: Mittelwert der gemessenen
Basensättigung 0-40 cm (± 95%-Vertrauensbereich) für
pflanzensoziologische Einheiten mit
mindestens 4 Aufnahmen in Beziehung zur pH-'Skala' des
Ökogramms. Diese X-Achse ist hier, im Gegensatz zum pH-Wert in
den Ökogrammen, linear umgesetzt und entspricht nur an
den Enden einem pH-Wert. Die Punkte sind mit der entsprechenden
pflanzensoziologischen Einheit angeschrieben.
Rechts: Karte der Basensättigung in Waldböden für den
Kanton Zürich.